Digitale Kunst ist längst kein Nischenthema mehr. Von Illustration und Animation bis hin zu Virtual Reality hat sie längst in nahezu jeden Kunstbereich Einzug gehalten und die Art und Weise revolutioniert, wie wir Kunst erschaffen, wahrnehmen und teilen.

Aber was ist digitale Kunst nun eigentlich und wie unterscheidet sie sich von traditioneller Kunst?

Dieser Artikel gibt dir einen ersten Überblick über alles, was du über digitale Kunst wissen musst. Von der Definition der digitalen Kunst über die verschiedenen Formen und Tools bis hin zu den Vorteilen und Herausforderungen der digitalen Kunst. Auch auf die Frage, ob digitale Kunst echte Kunst ist, gehe ich kurz ein.

Am Ende findest du auch ein paar praktische Tipps für deinen Einstieg in die Welt der digitalen Kunst.

Was versteht man unter digitaler Kunst?

Unter digitaler Kunst versteht man Kunst, die mit Hilfe digitaler Tools geschaffen wurde. Das können Bilder, Animationen, 3D-Modelle oder sogar interaktive Installation sein.

Abgrenzung zur traditionellen Kunst

Für traditionelle Kunst werden die verschiedensten Materialien eingesetzt (Papier, Leinwand, Modelliermasse, Gips, Stein, Pinsel, Stifte, nasse Medien wie Aquarellfarbe, trockene Medien wie Buntstifte usw.). Im Allgemeinen ist das Ergebnis im wahrsten Sinne des Wortes fassbar.

Dagegen wird digitale Kunst mit Hilfe von Soft- und Hardware erschaffen und existiert erst einmal nur virtuell in Form von digitalen Assets, die sich jedoch meist sehr flexibel verwenden lassen.

Natürlich lassen sich digitale und traditionelle Kunst auch miteinander kombinieren.

Formen der digitalen Kunst

Die Welt der digitalen Kunst ist ausgesprochen vielseitig. Hier findest du einige der gängigsten Formen:

2D-Kunst

Hierzu zählen Zeichnungen, Gemälde oder Illustrationen, die mit Tools wie Procreate, Photoshop oder Krita erstellt werden.

3D-Kunst

In der 3D-Kunst werden Objekte, Charaktere und Umgebungen für Spiele, Filme oder Virtual Reality mit Hilfe von Software wie Blender oder Cinema 4D modelliert.

Digitale Fotografie und Bildbearbeitung

Digitale Fotos werden mit Hilfe von digitalen Kameras oder Smartphones aufgenommen und mit Programme wie Lightroom oder Photoshop, bearbeitet, um ein professionelleres oder künstlerisch gestaltetes Erscheinungsbild zu erzielen. Der Umfang der Bearbeitung reicht von leichten Korrekturen bis hin zu einer völligen Umgestaltung.

Animation und Motion Design

Für Filme, Werbung und Social Media sind bewegte Bilder ein wichtiger Bereich. Um solche Bilder zu erschaffen, werden Programme wie After Effects oder Spine genutzt. Mit Procreate Dreams, das sich an der bekannten Benutzerfreundlichkeit und intuitiven Bedienung von Procreate orientiert und somit auch für den Einstieg geeignet ist, hat sich jedoch auch Savage Interactive Pty Ltd einen wohlverdienten Platz in diesem Bereich erobert.

Generative Kunst

Kunstwerke, die mit Algorithmen oder künstlicher Intelligenz (KI) erstellt werden, gewinnen zunehmend an Bedeutung. In der Kunstwelt gibt es hierzu heiße Diskussionen. Insbesondere in Sachen Urheberrecht gibt es da auch noch einiges zu klären.

Interaktive Kunst

Diese Form der digitalen Kunst ermöglicht dem Betrachter, Teil des Kunstwerks zu werden, z. B. durch Virtual Reality oder Augmented Reality.

Tools für digitale Kunst

Für die digitale Kunst sind die passenden Tools ebenso wichtig wie das Erlernen ihrer Funktionen, um möglichst wenig Frustration aufkommen zu lassen.

Welche Tools am besten geeignet sind, hängt von vielen Faktoren ab. Daher werde ich noch einen Artikel speziell zur Auswahl der passenden Tools schreiben, den ich dann hier verlinke, wenn er fertig ist.

Hier gebe ich dir erst einmal einen kurzen Überblick über Tools (Hardware und Software) ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Hardware

Je nach Bereich und Vorliebe hast du die Wahl zwischen diversen Setups.

Für den Einstieg in die digitale Kunst empfehle ich persönlich ein iPad mit passendem Apple Pencil. Es muss nicht das allerneueste und teuerste iPad Pro sein. Aber es sollte mit Procreate (und wenn du Animationen und Motion Design machen möchtest, auch mit Procreate Dreams) kompatibel sein. Beim iPad kannst du direkt auf dem Bildschirm zeichnen.

Auch für andere Tablets gibt es mittlerweile passende Software. Procreate ist jedoch ausschließlich mit dem iPad kompatibel.

Wenn du schon einen ausreichend leistungsfähigen Computer hast, reicht für den Anfang auch die Anschaffung eines günstigen Stift-Tablets. Allerdings ist es anfangs recht gewöhnungsbedürftig, während des Arbeitens nicht auf die Hand mit dem Stift sondern auf den Bildschirm zu schauen.

Eine weitere Alternative in Zusammenspiel mit einem Computer ist ein Stift-Display. Auf einem solchen Gerät kannst du mit einem passenden Stift direkt auf dem integrierten Bildschirm zeichnen.

Wenn du ein iPhone hast, gibt es noch die Möglichkeit, in Procreate Pocket zu zeichnen. Allerdings gibt es für das iPhone keinen Apple Pencil. Du müsstest also entweder mit dem Finger zeichnen oder aber einen kompatiblen Stift suchen. Ich persönlich nutze dieses Setup sehr selten, da mir zum Einen der Bildschirm beim iPhone zu klein ist und ich zum Anderen mit dem Finger nicht so gut zeichnen kann. Bei anderen habe ich aber schon tolle Werke gesehen, die nach ihrer Angabe mit Procreate Pocket auf dem iPhone gezeichnet wurden.

Software

Mein Favorit für den Einstieg in die digitale Kunst ist Procreate. Allerdings gibt es Procreate nur fürs iPad. Krita und ibisPaint wären Alternativen für andere Geräte.

Für Fortgeschrittene gibt es Adobe Photoshop (oder auch gleich die ganze Creative Suite). Die Adobe-Programme gibt es allerdings nur noch im Abo und sind nicht ganz günstig. Da muss man sich schon ziemlich sicher sein, dass man die Software auch regelmäßig nutzt, damit sich das auch lohnt.

Eine kostengünstige Alternative ist Affinity Designer (oder auch hier die ganze Affinity Suite).

Im Bereich Animation kann ich Procreate Dreams empfehlen, das dank seiner Benutzerfreundlichkeit sogar für den Einstieg in Animation und Motion Design geeignet ist.

Für 3D-Kunst gibt es Blender und Cinema 4D. 3D-Kunst halte ich jedoch für ziemlich fortgeschritten. Ich selbst arbeite in dem Bereich nicht.

Vorteile der digitalen Kunst

Warum findet die digitale Kunst immer mehr Verbreitung? Ganz einfach: Sie bietet viele Vorteile. Ein paar davon habe ich dir hier zusammengestellt. Eine umfassende Gegenüberstellung von digitaler und traditioneller Kunst ist in Planung. Wenn der Artikel fertig ist, verlinke ich ihn hier natürlich.

  1. 1
    Nahezu unbegrenzte Möglichkeiten: Du kannst Fehler korrigieren, Ebenen nutzen und mit den verschiedensten Effekten und Stilen experimentieren.
  2. 2
    Nachhaltigkeit: Es werden keine Materialien wie Papier oder Farben verbraucht.
  3. 3
    Einfache Verbreitung: Mit nur wenigen Klicks kannst du deine Kunstwerke in den Sozialen Medien teilen oder sogar verkaufen.
  4. 4
    Flexibilität: Du kannst praktisch überall und jederzeit an deinen Werken arbeiten, denn mit einem einzigen Gerät mit entsprechender Software hast du praktisch ein ganzes Kunststudio mit allen möglichen Kunstmedien dabei.
  5. 5
    Zeiteffizienz: Auch wenn du mal nur wenige Minuten Zeit hast, kannst du an deinen Werken arbeiten, denn du musst weder vorher deinen Arbeitsplatz vorbereiten und alles bereitlegen noch hinterher alles aufräumen und reinigen.

Herausforderungen der digitalen Kunst

Wie alles im Leben hat natürlich auch die digitale Kunst nicht nur Vorteile, sondern auch Herausforderungen und Nachteile zu bieten. Auch hierzu findest du hier lediglich eine kleine Übersicht. Für weiterführende Informationen verlinke ich hier dann auch den oben genannten Artikel, sobald er fertig ist.

  1. 1
    Hohe Lernkurve: Besonders für Menschen, die sonst auch nicht viel mit Technik am Hut haben, kann die Einarbeitung in die teilweise sehr komplexe Software eine große Herausforderung sein.
  2. 2
    Abhängigkeit von der Technik: Ohne die passende Hardware (und Strom) kannst du weder an deinen Werken arbeiten noch sie zeigen.
  3. 3
    Akzeptanzprobleme: Manche sehen die digitale Kunst nicht als echte Kunst an.
  4. 4
    Übersättigung: Mittlerweile gibt es sehr viele Kunstschaffende, die digital arbeiten, sodass es durchaus nicht mehr so einfach ist, sich damit von anderen abzuheben.
  5. 5
    Gefährdung durch Datenverlust oder Formatabhängigkeit : Digitale Werke können durch Datenverlust verloren gehen oder aufgrund mangelnder Formatkompatibilität nicht weiterverarbeitet oder angezeigt werden.

Anwendungsbereiche der digitalen Kunst

Die digitale Kunst hat vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Einige davon findest du hier:

  • Unterhaltung: Mit Hilfe von digitaler Kunst werden die verschiedensten Assets (Charaktere, Umgebungen usw.) für Spiele, Filme und Animationen geschaffen.
  • Werbung: In der Werbung wird digitale Kunst für kreative Designs und Illustrationen für Marketingzwecke genutzt.
  • Bildung: Auch visuelle Lehrmaterialien und interaktive Inhalte werden mit Hilfe von digitalen Kreativ-Tools erstellt.
  • Kunstmarkt: Dank digitaler Galerien finden Kunstschaffende die richtige Klientel für ihre Kunst und können ihre Kunst in der ganzen Welt zum Verkauf anbieten. Auch das Erschaffen und Verkaufen von Kunstdrucken wird durch digitale Tools erleichtert. NFTs sind mittlerweile ebenfalls vielen in der digitalen Kunstszene ein Begriff.

Ist digitale Kunst echte Kunst?

Die Debatte darüber, ob eine neue Kunstform echte Kunst ist, gibt es, glaube ich, schon, seit es neue Kunstformen gibt. Man denke nur an die Einführung der Fotografie im 19. Jahrhundert. Und - ganz aktuell - gibt es ja noch die heiße Debatte darum, ob von KI generierte Werke als Kunst bezeichnet werden können.

Meiner Ansicht nach kann - unabhängig vom Medium - jedes Werk, das durch menschliche Kreativität erschaffen wurde und durch das sich Menschen ausdrücken, den Anspruch darauf erheben, als Kunst bezeichnet zu werden. Digitale Kreativ-Tools sind eben auch einfach nur Werkzeuge, die der Mensch benutzt, um sich auszudrücken und Kunst zu erschaffen.

Fakt ist jedenfalls, dass die digitale Kunst längst ein integraler Bestandteil der heutigen Kunstwelt ist.

Etwas anders sieht es mit dem Teilbereich generative Kunst aus, also von KI generierte Werke. Ob sich dabei auch der Kunstbegriff durchsetzen wird und innerhalb welcher Grenzen dieser dann noch angewendet werden wird, das wird sich noch herausstellen.

Persönlich denke ich, dass KI durchaus als Werkzeug verwendet werden kann, solange der Mensch eben das entscheidende Element bleibt und die KI ihm lediglich assistiert. Und vor allem halte ich es für unabdingbar, dass es feste Regeln für KI gibt, dass sich auch KI nicht einfach über das Urheberrecht hinwegsetzen und Zustimmung der Künstlerinnen und Künstler an deren Werken vergreifen und diese zum Training verwenden darf. Ja, es gibt auf jeden Fall noch jede Menge Diskussionsbedarf, was KI-generierte Werke angeht.

Wie gelingt dir der Einstieg in die digitale Kunst?

Durch die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten, die digitale Kunst bietet, kann sich der Einstieg in die digitale Kunst als ziemlich beängstigend herausstellen. Doch das muss nicht sein. Mit ein paar einfachen Tipps und etwas Mut und Geduld gelingt er bestimmt. Und dann erschließt du dir damit ein wahnsinnig vielseitiges und mächtiges Werkzeug für deine Kunst.

  • Einfach anfangen: Die wenigsten starten gleich mit dem Platzhirsch der digitalen Kunst (ich meine Photoshop). Starte am besten mit einfacher zu bedienenden Tools wie Procreate (nur für iPad) oder Krita. Die kosten auch nicht so viel. Und auch, was den Umfang deiner ersten digitalen Projekte angeht, rate ich zur Zurückhaltung. Wenn dich der leere Bildschirm einschüchtert, kannst du beispielsweise auch erst einmal ein traditionelles Werk von dir scannen und ein wenig mit deinem neuen digitalen Tool bearbeiten Und nach und nach immer mehr lernen, bis du dich auch an größere Projekte heranwagst.
  • Schritt für Schritt lernen: Klar kannst du auch versuchen, alles auf eigene Faust zu lernen. Doch meistens führt das zu Frust und infolgedessen Aufgeben. Das bringt nichts. Ich empfehle viel mehr, dass du deine Kenntnisse und Fähigkeiten mit Hilfe von guten Tutorials (Video oder Blog), Büchern und Online-Kursen verbesserst.
  • Experimentieren: Sobald du einen Überblick über die Funktionen und Bedienelemente des von dir gewählten Kreativ-Tools hast, fange damit an, zu experimentieren. Bleibe nicht zu lange bei Schritt-für-Schritt-Tutorials hängen, denn so erschaffst du nur mehr oder weniger gute Kopien der Werke anderer. Versuche so bald wie möglich, dich davon zu lösen und eigene Wege zu gehen, eben indem du einfach mit der Software und ihren Möglichkeiten experimentierst. Denk dran: du verschwendest dabei weder Papier noch sonst irgendwelche Materialien. Also leg einfach los und trau dich.

Fazit: Digitale Kunst als kreative Chance

Der Einstieg in die digitale Kunst kann dir ein Universum ungeahnter Möglichkeiten eröffnen, egal ob du gerade erst überhaupt deine ersten Schritte in der Kunstwelt machst oder schon seit Jahrzehnten Kunst erschaffst. Mit den richtigen Tools, etwas Übung und einer Portion Neugier kannst du einzigartige Kunstwerke erschaffen.

Wenn du mehr wissen willst, kannst du gern auf meinem Blog stöbern, der sich nach und nach mit immer mehr hilfreichen Artikeln, Tutorials und Tipps füllen wird.

Ich würde mich auch sehr freuen, wenn du an meiner Umfrage unter diesem Artikel teilnimmst. Wenn du bis Mittwoch, 29.01.2025 um Mitternacht die Umfrage ausfüllst, kannst du sogar ein einstündiges Coaching-Gespräch mit mir gewinnen. In diesem Gespräch können wir uns gern darüber unterhalten, wie dir persönlich der Einstieg in die Welt der digitalen Kunst gelingt.

Teile gern auch in den Kommentaren, welche Erfahrungen du mit digitaler Kunst gemacht hast oder welche Fragen dir auf dem Herzen liegen. Ich freue mich auf einen kreativen Austausch.

About the Author Anja - Windradkind


Anja Evans ist Gründerin und kreative Seele von Windradkind. Ihr Ziel ist es, das Leben für alle bunter zu gestalten - durch Alltagsdinge, die mit ihren eigenen Illustrationen und Designs versehen sind, ebenso wie durch Tutorials und Kurse, durch die ihr lernt, eure eigene Kreativität einzusetzen und so aktiv mehr Farbe in euer Leben zu bringen.
Ihr Motto ist:
Kreativität macht dein Leben bunter.

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