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Eine Geschichte für meinen kleinen Windradfan

Es war einmal ein kleines Windradkind. Wie jedes andere Kind hatte es Spaß daran, die Welt zu entdecken. Es staunte über die Wolken, ließ seine Flügel vom Winde drehen und spielte Fangen mit den Vögeln.

Mit der Zeit aber wurde das sonst so fröhliche Windradkind immer trauriger. Da kam der weise Rabe vorbei, setzte sich auf die Gondel des Windradkindes, betrachtete es nachdenklich und meinte dann: „Liebes Windradkind, du siehst traurig aus, und du spielst gar nicht mehr mit uns Vögeln Fangen. Was hast du auf dem Herzen?“

„Ach, lieber Rabe, ich wünsche mir nichts mehr, als die Welt zu entdecken. Aber ich sitze hier fest und kann mich nicht vom Fleck rühren.“, seufzte das Windradkind.

„Mmmh“, machte der Rabe. „Da kann ich dir leider auch nicht helfen. Aber frage doch einmal den Mond, wenn er heute Abend aufgeht. Er hat schon viel gesehen. Vielleicht weiß er Rat.“

„Vielen Dank, weiser Rabe. Das werde ich tun.“ Das Windradkind wartete also ungeduldig auf den Mond. Als dieser endlich aufgegangen war, rief es: „Ach, lieber Mond, du hast schon so viel gesehen. Kannst du mir vielleicht helfen?“ „Wenn ich kann, helfe ich dir gerne, liebes Windradkind. Was hast du denn auf dem Herzen?“ „Oh, ich möchte so gern die Welt entdecken, aber ich sitze hier fest und kann mit nicht vom Fleck rühren. Weißt du vielleicht Rat?“

Der Mond runzelte die Stirn, überlegte hin und her. Aber ihm wollte nicht so recht etwas einfallen. „Da kann ich dir wohl nicht helfen. Mir fällt nichts ein. Aber frage doch mal die Sonne, wenn Sie morgen früh wieder aufgeht. Sie sieht des Tags, was ich des Nachts nicht zu sehen bekomme. Vielleicht weiß sie Rat.“ Traurig senkte das Windradkind die Gondel und flüsterte kaum hörbar: „Hab’ trotzdem Dank, lieber Mond. Ich werde deinen Rat befolgen und die Sonne fragen. Und das Windradkind wartete voller Ungeduld auf das erste Morgengrauen.

Kaum lugten die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont, rief es: „Liebe Sonne, du hast des Tags gesehen, was der Mond des Nachts nicht zu sehen bekommt. Kannst du mir vielleicht helfen?“ Wohlwollend betrachtete die uralte, strahlende Sonne das Windradkind und fragte: „Was möchtest du denn, liebes Windradkind?“ „Ich möchte so gern die Welt entdecken, aber ich sitze hier fest und kann mich nicht vom Fleck rühren. Weißt du vielleicht Rat?“ „Mmmh, ich habe nichts gesehen, was dir helfen könnte. Und ich könnte noch so heiß scheinen, es würde dein Problem nicht lösen. Versuche es doch einmal beim Wind. Vielleicht weiß er Rat. Da hinten kommt er schon.“

Diesmal hatte das Windradkind gar keine Zeit, traurig zu sein, denn schon kam der Wind herangesaust und fragte fröhlich: „Was macht ihr denn für Gesichter wie drei Tage Regenwetter?“ „Oh, lieber Wind, ich möchte so gern die Welt entdecken, aber ich sitze hier fest und kann mich nicht vom Fleck rühren. Weißt du vielleicht Rat?“ „Ich? Mmh, ich denke nicht. Aber mein Papa, der Sturm, der weiß immer Rat. Ich werde ihn fragen.“, sprach er und brauste davon.

Kurz darauf kam er schnaufend bei seinem Papa an und fragte: „Lieber Papa, kannst du vielleicht dem Windradkind helfen? Es möchte so gern die Welt entdecken. Aber es sitzt fest und kann sich nicht vom Fleck rühren.“ „Ich denke, das kann ich, mein Sohn.“, sprach der Sturm und brauste zusammen mit seinem Sohn zum Windradkind.

„Ich könnte dich an deinen Flügeln greifen und davontragen. Aber ich kann dir nicht versprechen, dass du dort landest, wo es dir gefällt.“ „Oh, überall ist mir recht, denn ich möchte alles von der Welt sehen.“, jubelte das Windradkind. „Dann schalte dich nicht ab, wenn ich jetzt loslege, und ich werde mein Bestes geben, um dich aus dem Boden zu reißen und fortzutragen.“

Gesagt, getan. Das Windradkind blieb eingeschaltet, und der Sturm sauste und brauste immer stärker. Das Windradkind fing an zu zittern und zu beben. Ob aus Aufregung oder doch Furcht ist mir nicht bekannt. Dann geschah es. Mit einem lauten Krachen löste der Sturm das Windradkind aus dem Boden, ergriff es an den Flügeln und trug es davon.

Und wenn es nicht gelandet ist, dann fliegt es noch heute durch die Welt.

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About the Author Anja - Windradkind


Anja Evans ist Gründerin und kreative Seele von Windradkind. Ihr Ziel ist es, das Leben für alle bunter zu gestalten - durch Alltagsdinge, die mit ihren eigenen Illustrationen und Designs versehen sind, ebenso wie durch Tutorials und Kurse, durch die ihr lernt, eure eigene Kreativität einzusetzen und so aktiv mehr Farbe in euer Leben zu bringen.
Ihr Motto ist:
Kreativität macht dein Leben bunter.

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