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In diesem Beitrag führe ich dich durch mein Prozess für mein erstes Journal Cover Design, das ich im Rahmen des Bootcamp Portfolio von Make Art That Sells gestaltet habe.

Der Ausgangspunkt des Prozesses für mein Journal Cover Design: Die Aufgabenstellung

Zunächst haben wir eine Miniaufgabe bekommen. Wir sollten verschiedene Schmuckstücke in unterschiedlichen Kategorien zeichnen. Die Kategorien waren bereits in der Aufgabe vorgegeben. Dazu gehörten blumenförmige, blattförmige, längliche (z. B. Kettchen), runde und filigrane Schmuckstücke.

Eine Woche später haben wir dann die eigentliche Aufgabe bekommen, nämlich aus diesen Zeichnungen ein Journal Cover Design zu erstellen.

Der Anfang mit Procreate

Wie ich es so gewohnt bin, habe ich mich zunächst in Procreate auf die Miniaufgabe gestürzt. Und wie immer bei digitaler Arbeit hat mich wieder mal der Perfektionismus eingeholt, sodass ich ziemlich lange für die paar Schmuckstücke brauchte. Jedenfalls länger, als mir lieb war.

Trotzdem gefallen mir die Ergebnisse durchaus. Sieh selbst:

Meine Schmuckstücke, die ich in Procreate kreiert habe. Dass ein Journal Cover Design am Ende herauskommen soll, wusste ich zu diesem Zeitpunkt übrigens noch nicht.
Meine Schmuckstücke, die ich in Procreate kreiert habe.

Sie sind eben recht fein und ohne Ecken und Kanten sozusagen. Ein bisschen zu perfekt. Zu wenig handgemacht. Ja, ich glaube, das ist es, was mich daran stört. Es sind durchaus schöne Schmuckstücke. Sie sehen aber irgendwie zu perfekt aus.

Erste Versuche mit dem Glass Dip Pen

In einem Live im Portfolio Bootcamp ermutigte uns die Kursleiterin, Lilla Rogers, doch mehr mit analogen Medien zu arbeiten. Unter anderem empfahl sie die Verwendung eines Dip Pens.

Und da ich ein paar wunderschöne Glass Dip Pens hier herumliegen hatte, habe ich diesen Rat befolgt.

Von der Katastrophe…

Am Anfang war die ganze Aktion ziemlich frustrierend. Der erste Glass Dip Pen, den ich ausprobiert hatte, war ziemlich kratzig und hat irgendwie die Tinte nicht richtig aufs Papier gebracht. Statt sie beim Zeichnen gleichmäßig auf das Papier abzugeben, kam mal keine Tinte und dann gleich wieder ein ganzer Klecks.

Dementsprechend sahen auch die Zeichnungen aus. Und meine Finger waren auch total voller Tinte.

Der erste Dip Pen war eine Katastrophe. Die reinste Schmiererei.
Der erste Dip Pen war eine Katastrophe. Die reinste Schmiererei.

Ich habe zwar noch versucht, einige der Kleckse zu retten, wie man im Bild sieht. Aber so richtig gelungen ist mir das auch nicht.

Aufgegeben habe ich aber nicht. Nach dem Frühstück mit meinem Kind und Erledigung des Abwasches verspürte ich den Drang, es doch noch einmal zu versuchen. Dieses Mal würde ich jedoch einen anderen Dip Pen nehmen.

… zum reinsten Vergnügen

Und genau das habe ich auch getan. Und was soll ich sagen? Es lief so viel besser. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Tinte lief wunderbar glatt und gleichmäßig vom Dip Pen auf das Papier. Es machte Spaß. So viel Spaß, dass ich zu allen fünf Kategorien der Miniaufgabe jeweils ein ganzes A4-Blatt an Zeichnungen kreiert habe.

Der zweiter Dip Pen war ein Traum. Ich konnte gar nicht wieder aufhören. Was ich hiermit gezeichnet hatte, ging dann letztlich in das Journal Cover Design ein.
Der zweite Dip Pen war ein Traum. Ich konnte gar nicht wieder aufhören.

Und obwohl auch diesmal wieder genug Tinte auf meinen Fingern landete und ich sogar im Eifer des Gefechts das Tintengläschen umgestoßen und meinem schönen Schreibtisch einen hässlichen Tintenfleck verpasst habe, war ich dieses Mal alles andere als frustriert.

Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen, und so habe ich mich auch entschieden, für die Hauptaufgabe die Tintenzeichnungen zu verwenden.

Weiterbearbeitung in Adobe Illustrator

Nachdem wir dann die Hauptaufgabe, das Journal Cover Design, bekommen haben, kam mein Prozess ins Stocken. Ich wusste zunächst nicht so recht, wie ich vorgehen sollte. Mal fiel mir nichts und mal zu viel ein.

Auswahl der Elemente für das Journal Cover Design

Die Elemente, die ich in Procreate gezeichnet hatte, sprachen mich nicht wirklich an. Und so fiel mir dazu auch nichts ein.

Was ich mit dem Dip Pen gezeichnet hatte, erschien mir zu unperfekt (ja, Mr. Perfektionismus war mal wieder in meinem Kopf). Doch letztlich konnte ich mir am ehesten vorstellen, aus diesen Zeichnungen Musterelemente für das Journal Cover Design zu machen.

Also habe ich alle fünf A4-Blätter (plus das misslungene Blatt, das ich mit dem ersten Dip Pen gefüllt hatte) in Adobe Illustrator geladen und sie mithilfe der Nachzeichnen-Funktion vektorisiert.

Auswahl der Farben für das Journal Cover Design

Kurz vorher hatte ich in einem Kurs von SUPA gelernt, wie man seinen Objekten in Illustrator einen metallischen Look verleihen kann. Und genau das wollte ich für meine Schmuckstücke verwenden.

Und da ich im Allgemeinen warme Farben lieber mag als kalte, sollten die Schmuckstücke wie Gold aussehen.

Dann fand ich, dass das auf einem hellen Hintergrund überhaupt nicht wirkte. Und mir fiel das dunkle Blau des Nachthimmels als idealer Hintergrund für die glänzenden Schmuckstücke ein.

Entwickeln des Designs für das Journal Cover

Nachdem diese Rahmenbedingungen festgelegt waren, musste ich nur noch die passenden Elemente aus den vielen Zeichnungen heraussuchen, schön auf einer rechteckigen Fläche mit den Maßen eines A5 Journal Covers anordnen und alles so einfärben, wie ich es wollte.

Für die Bordüre rundherum habe ich mir aus einem der gezeichneten Kettchen einen Illustrator-Pinsel gemacht.

Insgesamt erinnert ich dieses Design an dasjenige einer Buchserie, die ich in meiner Jugend nahezu verschlungen habe. Das waren die gesammelten Werke von Karl May vom Buchclub, bei dem ich damals Mitglied war. Insbesondere die Farbwahl geht sehr in die Richtung, finde ich.

Letzter Schritt meines Prozesses: Mockup des Journal Cover Designs in Procreate

Zu guter Letzt bin ich dann doch wieder auf Procreate zurückgekommen. Dort habe ich aus dem in Adobe Illustrator erstellten Design ein Mockup gemacht. Ein Mockup ist übrigens so eine Art Fake-Produkt. In diesem Falle heißt das, dass ich mein Journal Cover Design so hergerichtet habe, dass es aussieht, als wäre es bereits auf einem echten Produkt, nämlich einem Jounal.

Das Endresultat: Mockup meines Journal Cover Designs als letzter Schritt in meinem Prozess.
Mockup meines Journal Cover Designs als letzter Schritt in meinem Prozess

Was habe ich gelernt?

Mein wichtigster Punkt, den ich aus diesem Prozess mitnehme ist: ich will unbedingt mehr analoge Medien für meine Arbeit nutzen. Sie sorgen für eine gewisse Freiheit, eine Flow. Beim digitalen Arbeiten arbeitet offenbar mein innerer Kritiker viel zu fleißig.

Wie ihr meinem Artikel über meine Januar-Projekte für meine „Täglich Kreativ“-Challenge lesen könnt, habe ich mich ja bereits im Januar stärker mit verschiedenen analogen Medien (Gouache, Pinselstiften und eben Dip Pen und Tinte) beschäftigt.

Zumindest für die Ideenfindung, für das Ausprobieren usw. finde ich wirklich langsam wieder Gefallen an den analogen Medien. Auch wenn die Vorteile der digitalen Kunst nach wie vor Gültigkeit haben: keine Vorbereitung, kein Aufräumen, jederzeit und überall einsatzbereit.

Ich denke, eine Kombination von beiden wird es bei mir auf Dauer werden.

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